Sonntag, 1. März 2015

Unsere geliebten Kinder - was macht sie so anders ? (3) ... 02.03.2015


Es geht darum,  dass wir uns der Gründe bewusst werden, aus denen heraus wir gewisse Erziehungsmethoden anwenden.
 
Althergebrachte Erziehungsmethoden beruhten hauptsächlich auf Macht und Furcht.  Eltern fühlten sich verantwortlich und die Pflichten bestanden in der materiellen Versorgung, der Erziehung und Heranbildung eines Erwachsenen, der sich genauso verhält wie alle anderen Erwachsenen, also systemkonform !

Das Kind wurde im Wesentlichen durch Furcht vor Strafe erzogen und dazu, die Eltern, Lehrer und andere Erwachsenen als Respektpersonen zu betrachten. Außerdem brachte man den Kindern bei, die Regeln und Normen der Gesellschaft von diesen Respektpersonen zu übernehmen und sie zu befolgen, auch wenn sie ihren  natürlichen Neigungen zuwiderliefen. Eltern und Erzieher sahen sich als Aufpasser des Kindes. Sie waren deshalb berechtigt, das Kind zu  bestrafen, notfalls mit Gewalt, falls es sich gegen die Kontrolle, die üblicherweise in Form von Regeln und  Verboten ausgeübt wurde, auflehnte oder sie gar ignorierte. Sinn und Zweck dieser Regeln und Verbote bestand darin, sicherzustellen, dass sich das Kind in die Gesellschaft einfügte. So kamen Sätze:
„Du tust das jetzt, weil ich es dir sage..“   und
„Ich bin schließlich deine Mutter / dein Vater..“    oder
„Du tust das, weil es jeder so tut !“

Wenn wir zurückblicken, ist das vielen von uns bekannt ! 

Eltern, die heute noch ihre Kinder nach diesem Muster erziehen – und das ist das Muster, das wir alle persönlich kennen – sind autoritär und verlangen Gehorsam und Respekt – allein auf Grund der Ihnen durch die Elternschaft verliehenen Macht über das Kind. Diesem Glaubenssatz zufolge gehörte das Kind den Eltern, und die Eltern haben deshalb das Recht, von ihm Gehorsam zu verlangen. Außerdem glauben die Eltern, dass sie mehr wüssten als das Kind und selbstverständlich klüger als das Kind seien und ihnen aus diesem Grund das Recht zustehe, von ihm bestimmte Verhaltensweisen zu verlangen und für das Kind Entscheidungen in Bezug auf sein Leben zu treffen.

Diese Kinder verlangen neue Erziehungsstile. Erziehungsstile, die auf Liebe und Herzensweisheit gründen.
 
Die Erwachsenen umsorgen und unterstützen das Kind als das, was es ist – eine weit entwickelte und reife Seele.
 
Diese Kinder bringen ein Wissen mit, das sie uns vermitteln wollen. Wir wachsen an unseren Kindern und unsere Kinder verändern uns, aber nicht indem wir starre alte Muster bedienen, sondern indem wir uns auf sie einlassen, indem wir das Kind bestärken und ermutigen in seiner Entwicklung, um in einer liebevollen Umgebung sein volles Potenzial zu entfalten.

 
Das erfordert Eltern, die sich durch Liebe, bedingungslose Annahme, Respekt und Toleranz dem Kind gegenüber auszeichnen. Die Eltern müssen gut verhandeln und kommunizieren können und die erforderliche Disziplin mitbringen.

Liebe ist die allerwichtigste Grundhaltung von Eltern ihrem Kind gegenüber. Und die meisten Menschen glauben heute noch, dass Liebe sich von selbst einstellt. Dabei können Sie Ihr Kind gar nicht aufrichtig lieben und respektieren, wenn Sie sich selbst nicht lieben und respektieren. So vielen von uns wurde in ihrer Erziehung vermittelt, sie wären nicht genug, was das Selbstwertgefühl schwächte und die Selbstliebe und Selbstannahme erschwerte. Jeder, der ein Kind erzieht, muss deshalb darauf achten, dass er oder sie nicht die eigenen unerlösten Themen in Bezug auf Selbstannahme auf das Kind projiziert.

Ein solches Kind wird dann als frech bezeichnet oder schwer erziehbar oder außer Kontrolle, oder es erhält andere Bezeichnungen, die beinhalten, dass es nicht gut genug sei.

Oft werden einem Erwachsenen aber auch die unterdrückten Gefühle von Ärger und Feindseligkeit durch das Verhalten des Kindes gespiegelt. Ein schwieriges und temperamentvolles Kind agiert also mehr die unterdrückten Gefühle seiner Eltern aus als seine eigenen.

Solange Sie Ihre eigenen Themen noch nicht durchgearbeitet und aufgelöst haben und nicht im Stande sind, in Ihrer eigenen Kraft zu stehen und ihr ganzes Potential zum Ausdruck zu bringen, werden Sie Probleme mit der Begleitung dieser Kinder haben. Nicht dass Sie denken, das sind nur wenige Kinder – nein die letzten 10 Jahre werden überwiegend solche Kinder geboren.

Ich kann Ihnen versichern, Sie werden lernen, in Ihrer eigenen Kraft zu stehen und sich selbst zu achten, wenn ein solches Kind dabei ist, Ihnen das beizubringen.  Allerdings ist es für alle leichter, wenn diese Fähigkeiten schon entwickelt sind, dann nämlich wird die Erziehung Ihres Kindes ein Abenteuer des gemeinsamen Wachstums und der fortgesetzten Entfaltung des eigenen Potentiales.

Die bedingungslose Annahme ist meist einer der schwierigsten Aspekte der Erziehung. Oft verlangt der elterliche Stolz, dass das Kind gewisse Erwartungen erfüllt oder bestimmten Rollen nachkommt. 

          Diese Kinder haben ein klares Selbstverständnis und ihre eigene Auffassung davon,
          wer und was sie sind. Das ist ihnen sehr bewusst. Und manchmal steht ihr
          Verständnis davon, wer sie sind, im direkten Gegensatz zu den Erwartungen und
          Wünschen von Eltern und Erziehern.

Unsichere Eltern fassen möglicherweise die Tatsache, dass ihr Kind sich so sehr von ihnen unterscheidet, als Provokation auf und verlangen dann von dem Kind, dass es sich ihnen anpasst. Die Eltern, die wissen, nehmen das Kind so an, wie es ist und vermitteln ihm: Du musst nicht so sein wie ich !

Sie erlauben ihrem Kind, sich zu entfalten und bestärken sogar die Eigenschaften des Kindes, die ihren eigenen Eigenschaften oder ihrem eigenen Denken nicht entsprechen, falls sich die Begabungen des Kindes in diesen Eigenschaften ausdrücken.

Die Eltern können dann auch akzeptieren, dass ihr Kind zu einem Jugendlichen heranwächst und den Wünschen der Eltern nach einer sicheren und verantwortungsbewussten Berufswahl eventuell nicht nachkommt.  Der junge Mensch wünscht sich vielleicht ein künstlerisches Leben oder möchte lieber die Welt bereisen und das Leben kennenlernen, statt eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren und einem vorgegebenen Lebensweg zu folgen. Diese Wesen verstehen ihr Leben als eine Art täglicher Schöpfungsakt, in dem sie frei sind, sich selbst neu zu gestalten, wann immer sie sich dazu inspiriert fühlen. So haben sie wahrscheinlich kein Interesse an Sicherheit und Absicherung, vielmehr an Lebensfreude, Kreativität und Spaß.

Auch wenn Ihr Denken jetzt aufbegehrt und glaubt, dass diese Kinder weltfremd seien. Nein, das sind Sie nicht !  Sie sind positiv, sie sind leicht, sie sind kreativ und offen für Vieles, was wir uns verwehrt haben. Ihre Grundeinstellung – und -haltung erlaubt ihnen, genau das umzusetzen was uns unmöglich erscheint. Das muss auch nicht bedeuten, dass sie niemals zu materiellem Wohlstand gelangen können. Oft können sich die bereits Erwachsenen schon vor ihrem dreißigsten Lebensjahr mindestens denselben Lebensstandard wie ihre Eltern leisten, auch wenn ihnen das oft auf eine sehr kreative und ungewöhnliche Art und Weise gelingt.

Wenn es den Eltern gelingt, das Kind so zu akzeptieren wie es ist, kann aus dieser Annahme gegenseitiger Respekt entstehen. Dieser Respekt füreinander ist eine ganz wesentliche Grundlage für den Aufbau einer guten Beziehung.

Eltern, die noch nach den alten Erziehungsmustern vorgehen, betrachten ihre Kinder als lebensunerfahren und eigentlich als dumm.  Die Eltern, die sich bewusst sind, dass ihr Kind eine reife Seele in einem kleinen Körper ist, sind bereit, in der Eltern-Kind-Beziehung einen gegenseitigen Austausch über Ideen und Einsichten zu leben.  Die Eltern bringen der kindlichen Seele die Fähigkeiten bei, die ein Mensch in der gegebenen Kultur und in der heutigen  Zeit zum Überleben braucht. Im Umkehrschluss lernen die Eltern neue Sichtweisen in Bezug auf das Leben durch Ihr Kind. Ein solcher gegenseitiger Respekt beinhaltet, dass beide Seiten einander erlauben zu Sein, wer und was sie sind, ohne den Wunsch zu verspüren, einander zu kritisieren oder anzugreifen, wenn es Differenzen gibt.

Der Respekt gepaart mit der Liebe und der Akzeptanz führt zur Toleranz für die Unterschiede zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und ihren individuellen Bedürfnissen. Wenn wir als Eltern vorleben, dass wir respektvoll mit Menschen umgehen, die anders sind, nehmen wir den Kindern die Angst vor fremden Kulturen und lernen sie die Unterschiede zwischen den Menschen zu achten und anzuerkennen und so die große Vielfalt in der Welt zu genießen. Lebensbejahende Haltungen vorzuleben und nahezubringen gelingt besonders gut durch Kommunikation, Absprachen und Disziplin.

Jede Kommunikation besteht aus Geben und Nehmen. Die Person, die sich zum Ausdruck bringt, gibt und teilt ihre Vorstellungen mit, und die Person, die zuhört, nimmt diese Vorstellungen in Empfang.

Einfach nur Anweisungen zu geben und zu erwarten, dass das Kind ohne weitere Fragen gehorcht und diese Anweisungen umsetzt – funktioniert nicht !

Schreien nutzt nicht – wenn Sie in der Kommunikation Zorn und Gewalt einsetzen, bringen Sie dem Kind lediglich bei, dass man der Lauteste und Aggressivste sein muss, um seinen Willen zu bekommen.  Auf ähnliche Weise lehrt auch die Anwendung körperlicher Gewalt das Kind nur, dass man aggressiv und gewalttätig sein muss, um das zu bekommen, was man will !

Das Kind verinnerlicht diese Kommunikationsmuster und trägt sie wieder nach außen, wenn es mit seinen Spielgefährten zusammen ist.  Besonders die Kinder, die die letzten 10 Jahre auf die Welt kamen, sind hier, um ihre eigene Kraft zu erleben, und wenn ein solches Kind lernt, dass Gewalt mit dieser Kraft gleichzusetzen ist, dann wird es genau das leben – und oft auch an Ihnen.

Es ist weitaus besser, dem Kind zu zeigen, wie man respektvoll und effektiv kommuniziert; dass beide Seiten aufmerksam zuhören, was der andere zu sagen hat, und beim Zuhören auch wirklich aufnehmen und verstehen, was der andere empfindet und braucht.

Sprechen Sie mit dem Kind über alle familiären Angelegenheiten, von denen es betroffen ist. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass es alles so zu machen hat, wie Sie es für richtig halten, nur weil es noch klein ist.

         Da diese Kinder eine ganz andere Wahrnehmungsfähigkeit haben, als uns bisher
         bewusst war, sind diese Kinder in der Lage, auch die Dinge und Themen
         wahrzunehmen, die Sie belasten und die Sie vor dem Kind verheimlichen wollen.
         Authentizität ist hier gefragt, nicht das Spielen einer Rolle.  

Absprachen sind ein Teil des Kommunikationsprozesses. Wünschen Sie von Ihrem Kind, dass es sich auf eine bestimmte Weise verhält oder etwas Bestimmtes tut, werden Sie ihm erklären müssen, warum es für Sie wichtig ist, dass es sich so verhält. Autoritäre Anweisungen werden nicht gehört. Doch wenn Sie Ihrem Kind ruhig erklären, warum Sie etwas wünschen, wird es Ihnen interessiert zuhören und mit Ihnen eine entsprechende Absprache treffen.

Disziplin – ein wichtiger Punkt im Umgang mit diesen Kindern; Disziplin und Konsequenz, wobei Disziplin nicht mit Regeln, Vorschriften und Bestrafung gleichzusetzen ist.

Disziplin kommt aus dem Lateinischen und hat dort den selben Wortstamm wie discipulus, was Schüler oder auch Jünger bedeutet. Disziplin hat also etwas mit Lehren und Lernen zu tun und der beste und effektivste Lehrer ist sicher nicht einer, der herumschreit und Gewalt anwendet.

Kinder müssen verstehen, wo ihre Grenzen sind und was von Ihnen im familiären Alltag erwartet wird. Das trägt dazu bei, ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben, die wiederum für ihre innere Ruhe sehr förderlich ist.

Dieses Wissen kann auf liebevolle und ruhige Weise vermittelt werden, indem die Eltern mit dem Kind reden und Absprachen treffen.

Je mehr Sie sich mit ihrem Kind austauschen und Absprachen treffen, desto disziplinierter wird sich Ihr Kind verhalten können.

Ihre Rolle als Eltern besteht darin, Ihrem Kind durch Ihr Beispiel und durch Ihre Worte nahezubringen, was erforderlich ist, um zu einem liebevollen Erwachsenen heranzuwachsen, der ganz in seiner Kraft steht.



 .... weiter und mehr dazu morgen !



Diesen Blog werde ich nun täglich für Euch Eltern und natürlich für unsere Kinder schreiben - ausgenommen an den Wochenenden.


Es gibt so unendlich vieles, was wir wissen und doch nicht umsetzen oder anwenden können. Der Alltag zeigt Euch immer wieder Beispiele, wo Ihr an Eure Grenzen kommt. Dieser Blog soll Euch helfen, zu erkennen und wenn Ihr Hilfe braucht, fragt einfach, denn es ist die Aufgabe der BewusstseinsSchule, Bewusstsein zu schaffen und zwar für unser Fortkommen, unser Miteinander, uns selbst und unsere Kinder.

Viele Kinder, die ADHS-Kinder sind, sind nicht wirklich diese Kinder. Es sind Kinder, die nicht verstanden werden, deren BewusstSein weitaus größer und vielfältiger ist, als das unsere. Wenn wir das verstehen und annehmen können, ist das Miteinander mit diesen Kindern ein Geschenk und keine Qual, die mittels Medi erträglich gestaltet wird.

Parallel zu diesem Blog gibt es noch einen weiteren Blog von mir, der sich mit Bewusstsein erschaffen auseinandersetzt (www.bewusstsein-erschaffen.blogspot.com). Vielleicht lest Ihr auch dort um Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen.

Bitte, wenn Ihr etwas nicht versteht, fragt einfach, auch wenn Dir Dein Verstand Glauben macht, dass du das alles weißt - Dein Alltag zeigt dir ob das stimmt und die Spiegelung Deines Kindes zeigt es Dir auch !

In Verbundenheit AEME



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